




FLUCHT INS GEFÄNGNIS
Das Elend der pakistanischen Christen in Thailand
Sanina Masih war eine Christin aus Pakistan. Sie starb am 30. Dezember 2015 in Bangkok, Thailand, in einem Gefängnis für die Abschiebung illegaler Flüchtlinge. Sie wurde am 20. Dezember verhaftet, wurde im Gefängnis krank, hatte dort eine Fehlgeburt und starb kurz danach. Ihr Mann Faisal erfuhr von alledem am Telefon, der zweijährige Sohn verlor seine Mutter.
Fälle wie dieser mehren sich in Thailand, wo ca. 4000 pakistanischen Christen leben. Sie alle flohen vor den schlimmen Lebensverhältnissen, die sie als Christen in ihrer Heimat erdulden mussten. Sie flohen nach Thailand, weil dies eines der wenigen Länder ist, das Besuchsvisa ohne Prüfung der finanziellen Verhältnisse gewährt.
EINGESPERRT UM ABGESCHOBEN ZU WERDEN
Dort angekommen, gelten die Christen als illegal, die thailändische Regierung erkennt sie nicht als religiös Verfolgte an. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen ist beauftragt dies zu prüfen, doch ist es durch die Haltung der thailändischen Regierung in seinen Handlungsmöglichkeiten begrenzt. Verheerend ist, dass es die Pakistanis nur als „anders Verfolgte“ einstufen muss, nicht als religiös Verfolgte. Anträge auf ein Interview zur Feststellung des Flüchtlingsstatus werden vom UNHCR schleppend behandelt, immer wieder aufgeschoben. Laut dem lokalen Büro des UNHCR geschieht dies wegen knapper Mittel, zu wenig Personal. Alle Flüchtlinge verlieren dann ihre Aufenthaltserlaubnis, weil das zweimonatige Besuchsvisum abläuft. Pakistanische Christen werden daher regelmäßig in großen Verhaftungsaktionen in die Auslieferungslager gesperrt.
Dort herrschen unmenschliche Verhältnisse. Bis zu 100 Menschen sind in einem Raum zusammengepfercht, getrennt in Männer, Frauen und Kinder. Familien werden auseinandergerissen. Das Essen ist schlecht, medizinische Versorgung gibt es kaum, Besuche sind verboten. Die Menschen warten alle auf ihr Interview mit dem UNHCR. Dies dauert oft jahrelang, bis es stattfindet. Wie viele danach als Flüchtlinge anerkannt werden, ist unbekannt.
Zu allem Übel werden alle Interviews mit Verfolgten, die kein Englisch sprechen, von muslimischen Mitarbeitern des UNHCR geführt. Sie sind die einzigen in Thailand, die die pakistanische Amtssprache Urdu sprechen. So ist es nicht verwunderlich, dass alle Christen, die einst Opfer der muslimischen Blasphemiegesetze in Pakistan waren, kein Vertrauen zu diesen Mitarbeitern haben. http://www.pakistanchristianpost.com/detail.php?newsid=2038
ANGST IM VERSTECK
Diejenigen Flüchtlinge, die noch nicht verhaftet sind, leben in Angst. Sie verlieren mit dem Ablauf ihres Visums jegliches Recht, dürfen sich nicht frei bewegen, nicht arbeiten, sperren sich selbst in ihren Unterschlüpfen ein. Sie sind ganz auf die Unterstützung einiger Hilfsorganisationen angewiesen, die meisten davon sind christliche.
So hat es die thailändische Regierung – während der UNHCR nicht effektiv helfen kann – geschafft, ein Klima der Angst bei den pakistanischen Christen zu erzeugen. Weniger von ihnen kommen aus Pakistan nach Thailand und viele in Thailand wollen nun zurück in ihre ungeliebte Heimat. Genau dies scheint Thailand zu beabsichtigen.
CHRIST SEIN IN PAKISTAN – DISKRIMINIERUNG ALS ALLTAGSKULTUR
Dort wird ihnen wieder der altbekannte Terror begegnen, vor der sie zuvor geflohen sind: tagtägliche Erniedrigung, Verleumdung, Verdächtigung, Gewalt, sexuelle Übergriffe. Ein Vergewaltiger und Mörder einer jungen Christin drückte es vor Gericht kürzlich so aus: “Christliche Mädchen sind nur für eine Sache bestimmt, das sexuelle Vergnügen muslimischer Männer.” Jedes Jahr werden in Pakistan ca. 1000 minderjährige Mädchen entführt, zum Islam zwangskonvertiert und mit muslimischen Männern verheiratet. https://www.youtube.com/watch?v=xdAFjgUEJdo&feature=youtu.be#sthash.5X3nkwY9.dpuf
Es gibt täglich Säureattentate und Brandanschläge. Und den Terror der Polizei – gerade wurde wieder ein Christ von der Polizei entführt und zu Tode gefoltert. http://www.christiansinpakistan.com/muridke-christian-man-abducted-and-allegedly-tortured-to-death-by-police-officials/
Und dies alles nur, weil es sich um Christen handelt. Wer gute Nerven hat kann eine monatliche Zusammenfassung von Gewalt gegen Christen in Pakistan hier nachlesen. http://de.gatestoneinstitute.org/7127/christen-verfolgung-pakistan
Der Islam ist in Pakistan Staatsreligion, 96.4% der Bevölkerung sind Muslime. Die restlichen 3.6% sind etwa zur Hälfte Christen. Pakistan hat strenge Blasphemiegesetze, auf die Schändung des Koran steht lebenslange Haft, auf die Beleidigung des Propheten die Todesstrafe. Die Gesetze müssen nur selten angewendet werden, weil der Furor eines religiös angestachelten Volkes, das jederzeit zur Lynchjustiz greifen kann, diese Aufgabe übernimmt. Menschen, die der Blasphemie angeklagt waren und vor Gericht freigesprochen wurden, werden danach oft vom gemeinen Volk gerichtet.
EIN PROMINENTER FALL: UNREINES WASSER
Internationale Bekanntheit erlangte der Fall von Asia Bibi, einer fünffachen Mutter, die von Arbeitskolleginnen der Gotteslästerung geziehen wurde. Sie wurde zum Tod verurteilt und sitzt seit 2010 in der Todeszelle. Zwei Politiker, die sich für sie einsetzten, wurden vom Volk gelyncht. https://de.wikipedia.org/wiki/Asia_Bibi#Vorw.C3.BCrfe
Der ganze Streit entbrannte, weil die Arbeitskolleginnen verlangten, dass Asia Bibi zum Islam konvertieren müsste: sie hatte Wasser für die Kolleginnen von einem Brunnen geholt, dieses Wasser war für die muslimischen Kolleginnen unrein, haram, geworden, weil es von einer Christin berührt wurde.
FLUCHT VOR DER BARBAREI
Aus Sicht der Hatune Foundation ist es nur zu verständlich, dass Menschen dieser kulturellen Verkommenheit entfliehen wollen, bzw. fliehen müssen, denn oft ist es das einzige, was ihnen bleibt um zu überleben. Die pakistanischen Christen in Thailand verdienen unsere Unterstützung!
Wir von der Hatune Foundation sind dabei herauszufinden, wie wir helfen können. Unser International Director, Hans Erling Jensen, wird dazu im März nach Bangkok reisen. Geplant sind konkrete Hilfsmaßnahmen für die Flüchtlinge, wie auch Gespräche mit Politikern und den Vertretern des UNHCR vor Ort. Wir werden Sie, geneigte Leser, weiter über das Fortschreiten dieses Projektes informieren.
Wenn Sie die Arbeit der Hatune Foundation unterstützen möchten, so können Sie dies hier tun: http://deutsch.hatunefoundation.com/start/